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Neue Runde im Kampf der belgischen Stahlarbeiter

Die Großen der Stahlindustrie Europas fusionieren. Jüngstes Beispiel: der Zusammenschluss von Usinor (Frankreich), Arbed (Luxemburg) und Acerelia (Spanien) zum weltweiten Stahlproduzenten Nr.1.[1] 10 bis 20.000 Arbeitsplätze sollen dem neuen Monopolisten zum Opfer fallen. Vorausgesetzt allerdings, die Kampfbereitschaft der 110.000 Stahlarbeiter kommt nicht zum Tragen. Und damit dürfen die Stahlbarone keinesfalls rechnen.

Auch Duferco-Clabecq ist im Zuge der weiteren Zentralisierung des Stahlkapitals wieder im Visier der „Marktbereiniger“. Die Flüssigstahlproduktion (Hochofenbetrieb) soll ebenso dichtgemacht werden wie die bei Cockeril-Sambre (Usinor) in Charleroi.

Am 19. März gingen die Kollegen in Clabecq in einen ersten zweitägigen Streik gegen den drohenden Verlust von 500 Arbeitsplätzen[2] . Sie wissen, wenn sie nicht ähnlich erfolgreich sind, wie ihre Kollegen im gleichen Betrieb 1997, dann ist die völlige und endgültige Stilllegung des Stahlwerkes in Clabecq nur eine Frage der Zeit.

Nicht nur in der Chefetage von Duferco stellt man sich die Frage, wie ein Wiederaufleben des Kampfes um Clabecq vermieden und der Einfluss eines Roberto D’Orazio und seiner Mitkämpfer verhindert werden kann.

Nicht von ungefähr brachte das am 18. März in einer Sendung des belgischen Fernsehens (RTBf) der „Hauszeichner“ mit einer Karikatur (s.u.) auf den Punkt, nachdem dort der FGTB-Vorsitzende Nollet in einer Diskussion um die Zukunft der Arbeitsplätze in der Stahlindustrie es geschafft hatte, den Namen D’Orazio nicht über die Lippen zu bringen.

Wer wollte da einen Zusammenhang zum Richterspruch des höchsten belgischen Gerichts in Brüssel vom 4. April ausschließen, der nach über zwei Jahren Prozessfarce gegen die „13 von Clebecq“[3] und div. Niederlagen damit beschäftigter Gerichte jetzt festgeklopft hat, dass der gesamte Prozess noch einmal neu aufgerollt werden muss!?

(Die KAZ wird auch weiter über diese Form des Klassenkampfes in unserem Nachbarland berichten.)

lobo

1 Solidair, Wochenzeitung der Partei der Arbeit Belgiens, Nr.10, 7/03/01

2 Am 15. März waren schon die Arbeiter von Cockeril-Sambre auf die Straße gegangen und hatten einen 24-stündigen Streik folgen lassen.

3 siehe auch KAZ 292 - 297

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