Aus allen Ecken hören wir: „das Bildungssystem ist kaum noch konkurrenzfähig“ wie z.B. in der FAZ vom 5. Mai 2001. Meinen die Meinungsmacher etwa, dass es den Arbeiterjugendlichen bei neun Prozent Schulabbrechern[1] oder 15 Prozent der Schüler ohne Ausbildung hier zu Lande schlechter geht als woanders? Wohl kaum! Vielmehr spüren Vertreter von Regierung und Kapital, dass an ihrem eigenen Bildungssystem etwas faul ist.
Angesichts der klaffenden Lücken und dem damit zusammenhängenden Streit zum Bildungssystem im bürgerlichen Lager bekommt dann auch die GEW[2]-Vorsitzende Eva-Maria Stange in der FAZ (s.o.) ein paar Zeilen zugestanden, in denen einige Forderungen wie „Förderung des Zugangs zum Gymnasium“ oder „Mobilisierung aller Bildungsreserven“ und „Bildung von Anfang an“ aufgegriffen werden.
In diesem Zusammenhang darf auch die Gesamtschule einmal lobend erwähnt werden. Der Artikel der FAZ hört allerdings nicht auf, ohne dass die GEW-Vorsitzende vorher regierungsgetreu „kostenneutrale“ Konzepte favorisiert. So heißt es in dieser Ausgabe weiter: „Statt nach neuen Geldern zu rufen, könne man aber auch vorhandene Mittel umschichten, sagt sie und verweist lobend auf Nordrhein-Westfalen, das im Etat die richtigen Prioritäten gesetzt habe.“
Was es mit den in der BRD von offizieller Seite zyklisch wiederkehrenden Forderungen wie „Mobilisierung aller Bildungsreserven“, „Bildung von Anfang an“ und „kostenneutralen Finanzierungsmodellen“ auf sich hat, will nun der folgende Artikel aufzeigen.
Zunächst einmal bleibt fest zu halten, dass der Produktionsprozess und das Bildungssystem dem Verwertungsprozess des Kapitals untergeordnet sind. Der Produktionsprozess aber verändert sich ständig und wirft somit seinen Schatten auf die Bildungspolitik. „Durch Maschinerie, chemische Prozesse und andre Methoden wälzt sie (die Bourgeoisie, die AG) beständig mit der technischen Grundlage der Produktion die Funktionen der Arbeiter und die gesellschaftlichen Kombinationen des Arbeitsprozesses um. Sie revolutioniert damit ebenso beständig die Teilung der Arbeit im Innern der Gesellschaft und schleudert unaufhörlich Kapitalmassen und Arbeitermassen aus einem Produktionszweig in den andern. Die Natur der großen Industrie bedingt daher Wechsel der Arbeit, Fluß der Funktion, allseitige Beweglichkeit des Arbeiters.“[3]
Aufgabe des Bildungssystems sollte es daher sein, nicht nur auf der Höhe des Produktionsprozesses zu sein, sondern diesem voraus zu sein, d.h. Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die unter zukünftigen Produktionsbedingungen benötigt werden.
Sichtbar wird diese Problematik durch das „Prognosedilemma“, das durch die anarchische Produktionsweise im Kapitalismus entsteht. Heute empfiehlt es sich demnach, Informatik zu studieren, weil IT- Leute fehlen, morgen sind es wieder Lehrer, dann ist wieder von Ingenieursschwemmen, von Handwerkermangel usw. die Rede.
Die Entwicklung der Produktivkräfte unterliegt eben keinem gesellschaftlichen Plan. Dies macht die Vorhersage über den Gebrauch zukünftiger Fähigkeiten über einen längeren Zeitraum unmöglich. Gleichzeitig führt, wie oben angedeutet, die immer schneller werdende Entwicklung von Wissenschaft und Technik zu einem ständigen, massenhaften Bedarf an neuen Qualifikationen und entwertet alte Qualifikationen. Der Unfähigkeit, den Menschen die Fähigkeit und Fertigkeiten zu vermitteln, die sie als Ware Arbeitskraft in einem zukünftigen Produktionsprozess, unter einem heute noch unbekannten Entwicklungsstand der Produktivkräfte benötigen werden, soll dadurch begegnet werden, dass man den Menschen das Lernen lehrt.
Doch auch dieses Unterfangen ist mit den Schwächen der kapitalistischen Gesellschaft behaftet. Lernen lernen, ein vergleichsweise neues Unterrichtsfach, das im Übrigen bereits wieder auf der Abschussliste steht, arbeitet nicht an den Produktivkräften, sondern aus einer Kombination von herkömmlichen Lerninhalten, gespickt mit Begriffen wie Lernstrategien und Tipps aus Gedächtnistrainern usw. Der Prozess des Lernenlernens dreht sich somit im Kreis und bringt nichts wirklich Neues.
Für die Befähigung der Arbeitskräfte zur Meisterung der Anforderung der Produktion hat also das jeweilige Bildungssystem zu sorgen. Um dies zu Gewähr leisten, müsste es sich ebenso verändern wie der Produktionsprozess - es müsste sich dem Produktionsprozess anpassen. Doch dies geschieht eben nicht und das kann es im Kapitalismus auch nicht. Die Gründe fassen wir nun in vier Punkten zusammen:
1. Schüler gemäß der Entwicklung der Produktivkräfte auszubilden, bedingt Mehrinvestitionen. Man denke nur an die dafür notwendige Ausstattung der Schulen mit Laborinventar, Computern und Medien. Doch das Geld wird im Kampf um die Neuaufteilung der Welt für Kriegswerkzeug, für die Zahlung der Zinsen, die der Staat an die Deutsche Bank und Konsorten zahlt, und durch die Nicht-Besteuerung der Unternehmen in hohem Maße verschwendet.
2. Durch den späten Kontakt des Lernenden zu den Produktivkräften hinkt der Lernende der Entwicklung der Technik stets hinterher. Was er gestern gelernt hat, ist heute nicht mehr anwendbar.
3. Durch die anarchische Produktionsweise kann nicht geplant werden, was morgen an Wissen benötigt wird. Daher kommen die durch Panik motivierten Prognosen, die im Widerspruch zu einer vernünftigen gesellschaftlichen Planung stehen.
4. Die Entwicklung der Produktivkräfte bedingt nicht bei allen Produzierenden ein gehobenes Maß an Fachwissen. Das mag ein Zitat von Marx verdeutlichen: „Andrerseits reproduziert sie (die Bourgeoisie, die AG) in ihrer kapitalistischen Form die alte Teilung der Arbeit mit ihren knöchernen Partikularitäten. Man hat gesehn, wie dieser absolute Widerspruch alle Ruhe, Festigkeit, Sicherheit der Lebenslage des Arbeiters aufhebt, ihm mit dem Arbeitsmittel beständig das Lebensmittel aus der Hand schlägt und mit seiner Teilfunktion ihn selbst überflüssig zu machen droht.“[4] Die „knöchernen Partikularitäten“, sind in erster Linie Ausdruck einer nach körperlichen und geistigen Anforderungen gegliederten Produktion, die selbst aber auch noch mal in zahllose Bereiche aufgeteilt wird. So ist Handarbeit nicht gleich Handarbeit. Diese Produktion verdammt Teile der Gesellschaft zu stupider, niveauloser Tätigkeit oder eben zur Erwerbslosigkeit.
Aus diesen genannten Gründen ergibt sich:
1. Die Schulen werden weiterhin als Kostenfaktor stiefmütterlich behandelt werden. Eine Ausnahme bleiben die wenigen Schulen, die direkt von einzelnen Konzernen oder lobbyistischen Fördervereinen für ihre Zwecke missbraucht werden. Das neue Modewort in dem Zusammenhang ist „sponsoring“. Folgendes zur Umschichtung vorhandener Mittel in NRW: Das Stundenvolumen der einzelnen Fächer in einem Jahrgang wird verkürzt, somit wird die Kurszahl der Lehrer und Schüler bei gleicher Stundenzahl erhöht (macht 700 statt vorher 600 Korrekturen im Jahr für den Lehrer, bzw. 11 statt 10 Fächer für den Schüler). Weiterhin werden die Auszubildenden (Referendare) gezwungen, neben ihrem Prüfungsstress in den ihnen zugeteilten Klassen mit allen Konsequenzen zu unterrichten, statt wie bisher nur in Zusammenarbeit mit den Fach- oder Klassenlehrern. Obendrein wurde ihnen 40% der Zuwendungen gekürzt. Man sieht, die Arbeitsverdichtung macht vor keinem der Beteiligten Halt.
2. Das Kapital bleibt in dem Widerspruch befangen, dem Arbeiter nicht „zu viel“ Bildung zuzugestehen.
3. Bereits in der Schule wird ein gewisser Prozentsatz von Schülern von höherer Bildung ausgeschlossen und damit neben den Erwerbstätigen ständig ein Heer von Erwerbslosen produziert. Deshalb hält das Kapital in der BRD immer wieder am Kern des dreigliedrigen Schulsystems fest. Es liefert ihm Arbeiter, u. a. auch Spezialisten und „Bildungsreserven“, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen werden kann.
Doch bevor diese mobilisiert werden, wird versucht, möglichst viele Arbeitskräfte aus anderen Ländern abzuziehen[5], die obendrein mit Sprache und Kultur, mit den Gegebenheiten des Klassenkampfes in diesem Land nicht vertraut und schärferen juristischen Maßregelungen ausgesetzt sind.
Der absolute Mangel an Arbeitskräften mit bestimmten Qualifikationen nötigt die Bourgeoisie schließlich, den Arbeitern einen Teil ihres Bildungsmonopols abzugeben. Die so entstandenen Bildungskrisen führten in der Geschichte zu entscheidenden Bildungsreformen. Doch auch in der Not frisst der Teufel nicht freiwillig Fliegen, d.h. wir müssen immer, unabhängig von Stockungen in der Produktion, in revolutionären und in nichtrevolutionären Zeiten wie zur Industrialisierung und in den Achtundsechzigern ein höheres Bildungsniveau für die Arbeiterklasse einfordern.
Ihre erste große Bildungskrise erlitt die BRD nach der Sicherung der Staatsgrenze der DDR in den 60er-Jahren, weil die hochqualifizierten, kostenneutralen Fachkräfte mit Deutsch als Muttersprache aus der DDR ausblieben. Waren sie doch erforderlich, um den Anforderungen deutscher Monopole zu dienen. Also stellte sich die Frage: „Woher nehmen, wenn nicht stehlen?“
Dieser nun entstandene Mangel an qualifiziertem Nachwuchs konnte durch die Mobilisierung von Kapazitäten aus der Arbeiterklasse aus Westdeutschland, sprich, durch den leichteren Zugang zu höherer Bildung und durch die Errichtung einer Gesamtschule als neuen Schultyp beseitigt werden. Daher wurden insbesondere unter der „sozialliberalen“ Regierungskoalition in den 70er- Jahren unter Brandt gemäß dem gesellschaftlichen Protest mit dem Slogan „mehr Demokratie wagen“ die bildungspolitischen Reformen in Angriff genommen, um eine Umschichtung von Arbeiterkindern in höhere Schulformen als die ihr zugedachte Hauptschule zu ermöglichen (z.B. neben der Einführung von Gesamtschulen, Gesamthochschulen, Kollegs, Weiterbildungseinrichtungen, die finanzielle Förderung während des Besuchs von Bildungseinrichtungen wie Schüler-BAFöG, BAFöG usw.)
Doch eine Abkehr vom diskriminierenden dreigliedrigen Schulsystem konnte bis jetzt nicht erreicht werden, auch nicht durch die Gesamtschule. Die Regierungen in der BRD hielten alle daran fest, um es bei entsprechenden politischen und ökonomischen Verhältnissen zu lockern oder zu straffen.
Dieser Begriff ist bislang mehrfach aufgetaucht. Dieses Schulwesen, das seinesgleichen in der Welt sucht, bleibt nach wie vor bestehen. Es wurde in Deutschland zur Zeit des kaiserlichen Ständestaates eingeführt, um die „Bäume des Proletariats nicht in den Himmel wachsen zu lassen“.
Viele Arbeiterfamilien verzweifeln im Kampf gegen die Schulbürokratie, die ihnen meist die Hauptschule empfiehlt. Sie fragen sich, ob das Kind den Kampf um den Verkauf seiner Arbeitskraft bereits verloren hat, bevor es ihn überhaupt bewusst aufnehmen konnte. Für Bourgeoiskinder und Beamtenkinder ist die Frage, das Gymnasium zu besuchen, meist schon unabhängig von der Notengebung geklärt. Bestimmte Beziehungen wie z.B. im Förderverein tun ein Übriges. Das Arbeiterkind steht somit, abgesehen von seiner ohnehin schlechteren fachlichen und sozialen Ausgangslage, nicht in Konkurrenz zu den anderen Kindern.[6] An dieser Stelle sei noch mal erwähnt, dass das Gymnasium für Arbeiterkinder in größerem Umfang dann zu Zeiten der Bildungskrise in Frage kommt, wenn die Potenziale aus bürgerlichen und kleinbürgerlichen Kreisen abgeschöpft sind.
Der Vollständigkeit halber sollte jedoch von einem mindestens viergliedrigen Schulsystem gesprochen werden, denn vier bis fünf Prozent der Schüler besuchen die Sonderschule oder die Schule für Lernbehinderte. Diese „Lernbehinderten“ rekrutieren sich fast ausschließlich aus Teilen der Arbeiterklasse, aus dem Lumpenproletariat oder aus Asylbewerberkindern. Diese Kinder sind es, die später die Drecksarbeit erledigen und dem Spott der Gesellschaft, bzw. körperlichen Angriffen ausgeliefert sind. Zu erwähnen bleibt noch das andere Ende der Wippe, die Privatschulen, die in ihren verschiedenen Formen von der Bourgeoisie und dem gehobenen Kleinbürgertum bemüht werden. Dies gilt besonders dann, wenn diese Kinder sich „zu dumm anstellen“ und das Gymnasium trotz aller Stützen nicht schaffen. Ein Schulgeld ab 250 DM monatlich pro Kind, je nach Verdienst, wie in Privatschulen, besorgt die nötige Förderung, um das Kind in der gesellschaftlichen Klasse zu halten.
Doch nun zurück zur Dreigliedrigkeit: Eine fundierte und wissenschaftliche Begründung für dieses Schulsystem sucht man vergebens. Heute wird in der BRD zur angeblichen Begründung des dreigliedrigen Schulsystems die den Herrschenden dienende Pädagogik und Psychologie zu Hilfe genommen. „Zufällig“ erwies sich das schulische Überbleibsel aus der Zeit des Ständestaates genau als die passende Organisationsform für unterschiedliche „Begabungstypen“ unter den Kindern. Diese angeblichen „Begabungstypen“ sind:
1. Der „Hauptschultyp“, der in allen Fächern unterdurchschnittlich begabt ist, dafür aber mit praktischen Fähigkeiten ausgestattet ist.
2. Der „Realschultyp“, der in allen Fächern durchschnittlich bis überdurchschnittlich begabt ist und technisch oder kaufmännisch interessiert ist.
3. Der „Gymnasialtyp“, der in allen Fächern überdurchschnittlich bis außergewöhnlich begabt ist, aber unfähig zu praktischen Tätigkeiten ist.
Entsprechend gestalten sich die Lerninhalte. In der Hauptschule werden die Inhalte vermittelt, die eine Unterordnung unter die Produktion Gewährleisten, das Gymnasium fördert eine möglichst vielseitige Entwicklung der Schüler mit der Option, Führungs- und Leitungsaufgaben zu übernehmen.[7] Es wird deutlich, dass dieses dreigliedrige Schulsystem nichts mit der angeblichen „Begabung“ der Kinder zu tun hat, sondern der „Vererbung“ von Aufgabenbereichen von Generation zu Generation innerhalb der kapitalistischen Klassengesellschaft in der BRD geschuldet ist.
Auch die Gesamtschule, ein Kompromiss aus den Forderungen der Arbeiterbewegung, der fortschrittlichen Pädagogen sowie den Verwertungsbedürfnissen des Kapitals ist letzten Endes nichts anderes als eine Verschachtelung dieses Prinzips. Die offene Selektion erfolgt ab dem siebten Schuljahr (ab der 5. Klasse sonst) mit der Aufteilung in Grund- und Erweiterungskurse. Besonders die Hauptfächer, wie Fremdsprachen, Mathematik und Deutsch geben den Ausschlag. Schon nach kurzer Zeit übersteigen die Lernmethoden oder -inhalte, wie auch in Realschule oder Gymnasium, die Kenntnisse der Eltern von Arbeiterkindern, was eine direkte Unterstützung unmöglich macht. Der Schulabschluss, bzw. die Option auf das Abitur, wird je nach Kombination dieser Kurse erteilt. Viele Kinder leiden stark unter dem Zwang, Erweiterungskurse anstreben zu müssen und unter dem somit ständigen leistungsbedingten Ausgliedern aus den Freundeskreisen, da die Kurse immer wieder neu zusammengezimmert werden. Es entsteht eine stärkere innere Hierarchie unter den Schülern als an den anderen Schulen.
Das dreigliedrige Schulsystem ist ein Indiz dafür, dass die BRD in Sachen Bildungswesen nicht einmal auf der Höhe der Entwicklung anderer bürgerlicher Staaten ist.
Diesem Konzept stellen wir die Äußerung des tschechischen Pädagogen des 17. Jahrhunderts J.A. Komensky entgegen, der die Aufgabe des Unterrichts in seinem Hauptwerk (didactica magna) folgendermaßen beschrieb: Die Didaktik ist die Kunst, alle alles zu lehren, was letztendlich die Abschaffung des hierarchisch gegliederten Schulsystems bedeutet.
Arbeitsgruppe Bildung und Erziehung
1 Der Anteil ausländischer Hauptschüler in Deutschland ist dreimal so hoch wie der der deutschen, 40 Prozent der Schüler türkischer Herkunft verlassen die Schule ohne Abschluss. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat prognostiziert, dass bis zum Jahr 2010 insgesamt 660.000 junge Ausländer ohne Schulabschluss dastehen werden. (Gertz, Holger: Eine Klasse für sich, in: Süddeutsche Zeitung vom 5. Juli 2001, S.3)
2 Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft
3 Karl Marx, Das Kapital, Bd. 1, S.511
4 Lehrbuch der politischen Ökonomie, Berlin 1955, S.126
5 vgl.: Fachkräftemangel und GreenCard ... in dieser Ausgabe.
6 Laut Statistik der Gewerkschaftszeitung Erziehung und Wissenschaft beträgt die Anzahl der Hauptschüler insgesamt 40 Prozent. Arbeiter, die 38 Prozent des gesamten Schülerpotentials stellen, müssen 58,1 Prozent ihrer Kinder zur Hauptschule schicken. Nur jedes zehnte Arbeiterkind geht zum Gymnasium. Von sog. Selbstständigen mit Beschäftigten, die 7,4 Prozent der Schülerschaft stellen, gehen 44,8 Prozent auf das Gymnasium. Bei den Beamtenkindern sind es 58,3 Prozent, die das Gymnasium besuchen. Sie stellen 10 Prozent der Schülerschaft. Siehe Ausgabe 12/2000, S.24
7 vgl. allgemeine Richtlinien für Hauptschulen und Gymnasien
I Zusammengestellt auf Grundlage des Artikels „Bildungspolitik der >neuen Mitte<“ von Horst Bethge, bildungspolitischer Sprecher der PDS, veröffentlicht in „Z“ Nr. 45, März 2001
II OECD: Organisation for Economic Co-operation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Die Sicherung der Staatsgrenze der DDR führte zur ersten grossen Bildungskrise in der BRD.
Daran mangelt es! Schülerprotest in Berlin November 98