Solidarität
Der ehemalige Präsident Jugoslawiens, Slobodan Milosevic, wurde unter Missachtung der jugoslawischen und serbischen Verfassung, des jugoslawischen Parlaments, entgegen einer Entscheidung des jugoslawischen Bundesverfassungsgerichts und offensichtlich auch gegen den Willen seines ins Amt geputschten Nachfolgers Kostunica in einer Nacht- und Nebelaktion gekidnappt und an das sog. Kriegsverbrechertribunal nach Den Haag ausgeliefert.
So versteht offenbar der jetzige serbische Ministerpräsident Djindjic, der zum Vertrauensmann und Handlanger der deutschen Bundesregierung hochgepäppelte Doktorand bei Prof. Habermas,[1] seinen Auftrag im „neuen, demokratischen“ Restjugoslawien. Gelockt von Millionen Schmiergeldern für seine Inthronisation und Milliarden-Kreditversprechen aus der BRD, der EU und den USA hat er mit der Auslieferung von Milosevic einmal mehr vorführen dürfen, was „bürgerliche Demokratie“, „Parlamentarismus“, „Völkerrecht“ wert sind, wenn sie z.B. den imperialistischen Interessen an der endgültigen Zerschlagung des einstigen Vielvölkerstaats Jugoslawien und der Errichtung weiterer Protektorate auf dem Balkan im Wege stehen: nichts.
Dass dahinter natürlich auch die Auslieferung der serbischen Wirtschaft an deutsche und US-Unternehmen auszumachen ist, versteht sich von selbst.
Entsprechenden Beifall hat die Tat der Berliner Marionette bei der Bundesregierung, allen Bundestagsfraktionen (außer PDS) und den deutschen Medien geerntet. Letztere gaben sich dabei wieder so gleichgeschaltet und kritiklos wie während des verbrecherischen Angriffskrieges gegen Jugoslawien 1999. Allerdings hat Herr Djindjic, der noch vor zwei Jahren das Bombardement seines Landes öffentlich guthieß und mit der geplanten Verurteilung von Milosevic alle Schuld für den NATO-Überfall und die damit verbundenen Kriegsverbrechen gegenüber den Völkern Jugoslawiens auf diesen Mann abladen will heute schon ein Problem: Die Zahlungen seiner deutschen und US-amerikanischen Auftraggeber lassen auf sich warten. Nach dem Motto: Die Herrschenden lieben den Verrat, nicht den Verräter.
Heute für die Freiheit von Milosevic einzutreten heißt, in den Ruf nach der Freiheit vom Imperialismus unterdrückter Nationen einzustimmen.
Heute für die Freiheit von Milosevic einzutreten heißt auch, einen Beitrag zum demokratischen Kampf und Selbstschutz in unserem Land zu leisten.
Unterstützt den Aufruf des
Internationalen Komitees für die Verteidigung von Slobodan Milosevic,
-Deutsche Sektion-,
Der Aufruf (mit seinen nationalen und internationalen Unterzeichnern) ist im Internet unter www.free-slobo.de oder bei Deutscher Freidenkerverband, Klaus Hartmann, Starkenburgring 4, 630690 Offenbach a.M. (T/F: 069-835850) zu erhalten.
1 Erbschleicher der „Frankfurter Schule“ (Horkheimer, Adorno)