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Svobodu pro Mária!
Freiheit für Mario!

Seit der Zerschlagung des Sozialismus in Osteuropa vor allem durch den deutschen Imperialismus seit gut 14 Jahren sind die meisten dieser Staaten reif für die EU-Osterweiterung. Die Lebenssituation der Arbeiterklasse in diesen Staaten hat sich bekanntermaßen dramatisch verschlechtert. Doch leider nicht nur das. Auch das politische Alltagsleben ist weitgehend durch Diskriminierung gegen Linke, insbesondere gegen Antifaschisten, geprägt. Ein trauriges Beispiel liefert die Vorgehensweise gegen den slowakischen Jungkommunisten Mario Bango, der als Roma einer doppelten Diskriminierung von slowakischen Faschisten ausgesetzt ist und nun auch noch die Staatsgewalt gegen sich hat. Das ist der deutsche Geist, der nach Osteuropa exportiert, Opfer findet und Zustände schafft, die zur Zeit des Sozialismus in der damals noch existenten Tschechoslowakei undenkbar gewesen wären. Wir unterstützen die internationale Kampagne für Marios Freilassung und drucken, leicht gekürzt, einen Text des tschechischen Kommunistischen Jugendverbandes ab.

Mario Bango ist ein Opfer des Rassismus!

Mario Bango ist Roma und ein linker Aktivist. Als Roma gehört er zu jener Minderheit, die – genauso wie die Minderheit der Ungarn und die ukrainischen ImmigrantInnen (so genannte „Gastarbeiter“) – sowohl durch rassistische Gesetze benachteiligt werden, als auch durch die gesellschaftlichen Vorurteile zur Unterschicht dieses Landes gehören.

Mario Bango ist ein bekennender Antifaschist – das ist allerdings in der Slowakei lebensgefährlich. In diesem Land gehen die Nazis wesentlich brutaler gegen AntifaschistInnen und Minderheiten vor, als in Westeuropa. Brutale Überfälle ganzer Nazibanden gegen Einzelne stehen auf der Tagesordnung und werden von offiziellen Seiten her nicht wirklich geahndet. Am 10. März 2001 wurde Mario mit seinem Bruder Edo im Bus von einem Nazi-Skinhead angegriffen. Mario wehrte sich und verletzte den Angreifer mit einem Messer. Dieser starb wenig später auf Grund eines Fehlers des behandelnden Arztes. Die Ärzte behandelten nämlich nur die Schnittverletzung, untersuchten ihn aber nicht weiter auf Verletzungen und übersahen somit eine Kopfverletzung, die sich der Nazi beim Hinfallen zuzog.

Die slowakische Polizei, die für ihren Rassismus bekannt ist, nahm Mario fest und unterzog ihn einem strengen Verhör. Nun droht ihm eine Freiheitsstrafe „wegen versuchten Mordes“ von 5 bis 12 Jahren, obwohl er eindeutig in Notwehr gehandelt hat. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft, was offiziell vom Richter mit den Worten begründet wurde, dass, „weil er aus einer armen Familie kommt, die Gefahr besteht, dass er seine Straftätigkeit weiter fortsetzen könnte“. Da in etwa 90 Prozent der Roma arbeitslos und auch den gesellschaftlichen Vorurteilen nach wesentlich krimineller sind, als der Rest der Bevölkerung, wurde Mario Bango auch nicht gegen Kaution während des Prozesses freigelassen.

Das Argument, als Roma sich gegen eine Nazi-Attacke zu verteidigen, wird vom Richter nicht zugelassen, da dies kein „politischer Fall“ sei, genauso wie die medizinischen Akten, die beweisen würden, dass Mario unschuldig am Tod des Nazis ist. Das slowakische Parlament hat sogar eine Schweigeminute eingelegt, als der Nazi starb. Der Vorsitzende einer der einflussreichsten, rechten und rassistischen Parteien, R. Fico, verkündet ganz offiziell, der Fürsprecher für die finanziellen Ansprüche der Familie des verstorbenen Nazis zu sein. Am ersten Verhandlungstag wurde Fico sogar als Besucher des Prozesses nach der Eröffnung das Wort erteilt und der „unvoreingenommene“ Richter gab in einem Interview am Tag vor Prozessbeginn bekannt, dass er von der Schuld des jungen Roma überzeugt ist.

Es ist unsere Pflicht als Antifaschisten, Mario zu unterstützen. Das bedeutet in diesem Fall zuerst einmal, das Schicksal Mario Bangos und seinen Prozess in jedem Land bekannt zu machen. Zweitens Protestbriefe, E-Mails oder Faxe an die slowakischen Behörden zu schicken und schließlich Geld für die Anwaltkosten zu sammeln. Ganz wichtig ist es auch, Postkarten in englischer Sprache an Mario zu schicken, damit er im Gefängnis nicht den Mut verliert. Auf dieser Seite findet ihr alle nötigen Adressen, um selbst aktiv zu werden.

Mario braucht unsere Hilfe

Bitte schreibt Protestbriefe an die slowakischen Behörden:
Urad Vlady, Namestie Slobody 1, 813 70 Bratislava, Slowakei, Tel: 00421-7-5729 5111, 00421-7-5249 7595
Kancelária prezidenta SR, Štefánikova 14, 814 38 Bratislava, Slowakei, Tel: 00421-7-5441 6624
Ministerstvo spravodlivosti SR, Župné námestie 13, 813 11 Bratislava, Slowakei, Tel: 00421-7-5935 3497, Fax: 00421-7-5443 0467, e-mail: tlacove@justice.gov.sk

Bitte schreibt Mario Solidaritätsbriefe in englischer Sprache ins Gefängnis:
Mário Bango, Ústav na výkon väzby, prieèinok 1077, Chorvatská 5, 812 29 Bratislava, Slowakei

Bitte spendet auch an das Konto der KAZ
Spendenkonto: 109406-859 B.Danner, Postbank Nürnberg, BLZ 76010085

Kennwort: Freiheit für Mario Bango
Die Spenden werden an den tschechischen Kommunistischen Jugendverband weitergeleitet.

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