KAZ-Fraktion: „Ausrichtung Kommunismus”
„Es geht um einen der dynamischsten Wachstumszweige im hiesigen Niedriglohnsektor. Mehr als 750.000 Pflegekräfte arbeiten derzeit in Heimen und ambulanten Diensten, unter zunehmend fragwürdigen Bedingungen.“ (Spiegel 35/2008) Manche Privatanbieter zahlen drei bis vier Euro pro Stunde – in dieser Branche sind die christlichen Wohltätigkeitskonzerne „Marktführer“. „In vielen Regionen der Republik gründen kirchliche Träger dubiose Personalgesellschaften, bezahlen Krankenschwestern nach Gebäudereinigertarif oder sparen an Pflegern bis zu 700 Euro im Monat.“ (a.a.O.)
Und jetzt 10.000 neue Stellen für Langzeiterwerbslose, die Demenzkranke pflegen sollen. Die sollen dann als Pflegeassistenten 160 Stunden Fortbildung bekommen.
Die tun was! – denkt man sich ganz unvoreingenommen. Dann erfährt man, dass 35.000 Pflegekräfte derzeit arbeitslos gemeldet sind und eigentlich mindestens 900 Stunden Fortbildung notwendig wären (vgl. ZEIT Online 16.8.2008). Und da fragt man sich, woher kommen denn nur die vielen arbeitslosen Pflegekräfte? Die wurden doch irgendwann einmal abgebaut, entlassen, auf die Straße geschickt und sollen jetzt zum Niedriglohn „recycled“ werden – vielleicht bei einer christlichen Personalgesellschaft zum Gebäudereinigertarif? Denn man hört, dass die „tarifliche Einstufung“ der Pflegekräfte noch unklar sei. Wer die Pflegekräfte so traktiert, der hat mit den Kranken und Alten nichts Gutes im Sinn. Und dann weiß man, wohin die Reise zu gehen droht. Sie haben schließlich Erfahrung im Umgang mit „lebensunwertem Leben“. Aber das ist ja dann nur Sterbehilfe, oder?
Corell