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KAZ-Fraktion: „Ausrichtung Kommunismus”

Granatsplitter aus dem alltäglichen Imperialismus

Anti-Materie, das Paralleluniversum und dicke Lippen

Wenn im Science Fiction-Märchen Materie auf Anti-Materie trifft knallt es ganz gewaltig.

Wenn es bei uns in der Wirtschaft scheppert ist das Paralleluniversum schuld.

Einer der „Master“ in diesem Universum ist Alexander Dibelius, Leiter des europäischen Geschäftsbereiches Investment Banking bei Goldmann Sachs, der größten und profitabelsten Investmentbank der Welt.*

Auf dem „Führungstreffen Wirtschaft“ in Berlin, Thema „Was haben Banken und Versicherer aus der Krise gelernt“ beschreibt Dibelius das „Paralleluniversum“ und weist die Verantwortung für dessen Entwicklung von sich: „ Dass sich aber die Finanzindustrie im Laufe der Jahre immer weiter von der Gesellschaft entfernt hat, dass sie irgendwann begann zum Selbstzweck zu werden – dafür gebe es viele Ursachen“ (SZ 21./22.11.09).

Bosch Chef Fehrenbach dagegen kritisiert die Banken: Man dürfe „nicht mehr zulassen, dass eine bestimmte Randgruppe die gesamte soziale Marktwirtschaft an den Boden führt“.

Aber hallo möchte man da rufen, wo leben die denn ?

Der eine, Dibelius, sieht in der Plusmacherei, um die sich auch in der Finanzindustrie alles dreht einen „Selbstzweck“, der andere, Fehrenbach, stuft das Finanzkapital als „Randgruppe“ ein.

Dagegen Marx: „Akkumuliert! Akkumuliert! Das ist Moses und die Propheten“ und Lenin: „Imperialismus heißt Herrschaft des Finanzkapitals“.

Was beschreibt jetzt unsere Wirklichkeit?

Die Kanzlerin hält sich nicht mit solchen abstrakten Problemen auf. Sie nimmt ins Visier, was jeden bewegt: die Milliongehälter der Geschäftsführer des Finanzkapitals, die Boni.

Goldmann Sachs hat bereits 17 Milliarden Dollar dafür zurückgestellt, letztlich wird es mehr geben als 2007.

Dagegen wettern nicht nur die Goldmann Sachs Aktionäre, die das Geld, das für die Boni draufgeht, gern auch noch kassieren würden (SZ 21./22.11.09), sondern auch Fehrenbach und die Kanzlerin:

Manche Bankvertreter riskierten bereits wieder eine „ziemlich dicke Lippe.“ (und volle Taschen). Sie dürften sich aber „nicht darauf verlassen, dass ihnen die Politik (die Politik?) noch einmal aus der Bredouille helfen könne (könne!, wollen tät man wohl schon mögen). Vielmehr werde irgendwann die gesellschaftliche Mehrheit für solche Rettungsaktionen fehlen.

Und direkt an die Banker gerichtet der Appell: „Um der Stabilität unserer Gesellschaften willen: Lassen sie uns vernünftig sein.

Und wie wird das Finanzkapital „gerettet“, wenn sich dafür keine „gesellschaftliche Mehrheit“ mehr herbei schwadronieren lässt? Gibt es dann Boni für Politiker, die versprechen, man werde das schon richten, mit allen Mitteln – wenn es sein muss.

Flo

* Alexander Dibelius ist auch Chef von Goldman Sachs in der BRD. Sein Großonkel war der Berliner Kommunistenfresser Bischof Otto Dibelius. Der trat schon 1928 als Antisemit hervor und durfte die Festpredigt am „Tag von Potsdam“ halten, als Hindenburg und das preußische Junkertum Hitler, dem „böhmischen Gefreiten“, den Ritterschlag erteilten. – Aber dafür kann natürlich der Neffe nichts. Und statt das Kapital zu beweihräuchern wie der Onkel, vertritt der Neffe es direkt!

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