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Niemand wird vergessen, nichts wird vergeben

Der politische Widerstand in Buchenwald

„Ich möchte, dass sie Euch alle immer nahe bleiben, wie Bekannte, wie Verwandte, wie ihr selbst.”

Julius Fucik, wenige Tage vor seiner Hinrichtung im Jahr 1943

Die Konzentrationslager waren fester Bestandteil des faschistischen Herrschaftssystems. Ihre Entstehung war kein Zufall, die in ihnen begangenen Verbrechen keine Übergriffe oder Entartungen einzelner Personen. Deutschland wurde mit einem ganzen Netz solcher Lager überzogen. Die Nazis führten – bevor sie über andere Länder herfielen – zunächst einmal Krieg gegen das deutsche Volk mit dem Ziel, tatsächliche politische Gegner zu vernichten und mögliche Gegner einzuschüchtern, um jeden Gedanken an Widerstand im Keim zu ersticken.

Über die Entstehung des Lagers Buchenwald gibt es ein Dokument vom 3.6.1936. In diesem Dokument schreibt der SS-Gruppenführer Eicke, damaliger Inspekteur der Konzentrationslager und Führer der SS-Totenkopfverbände, an den Gauleiter Reichsstatthalter von Thüringen Fritz Sauckel über die Notwendigkeit der Einrichtung eines Konzentrationslagers auch aus Gründen der Staatssicherheit. Für den Kriegsfall sei ein solches Lager für „staatsfeindliche Elemente” unumgänglich notwendig, „was durch die Vorgänge verflossener Jahre unter Beweis gestellt wurde”.

Dieses Schreiben belegt nicht nur die Tatsache, dass sich die Faschisten bereits Jahre vor dem Kriege auch auf die Verschleppung Tausender Kriegsgegner vorbereiteten. Seit die Herren der Banken und Konzerne aus Furcht vor einer Wiederholung der Revolution 1918 auf die „Nazi-Bewegung” als die besten Garanten ihrer Herrschaft gesetzt hatten, erfolgte die Ausrichtung und Anpassung ihrer jeweiligen politischen Ziele langfristig und stets in Absprache mit eben diesen Herren. Sie organisierten und praktizierten die Unterwerfung des ganzen deutschen Volkes unter die Verwertungsinteressen des Monopolkapitals und richteten es zu für die Realisierung der Neuauflage ihrer kriegerischen Expansionspläne gegenüber anderen Völkern.

Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen. Viele Antifaschisten wurden bereits 6 Jahre vor Kriegsbeginn eingesperrt, von dem Terror im Vorfeld der Machtübertragung an die Faschisten gar nicht erst zu reden.

Vor diesem politischen Hintergrund hatten sich die Aktivitäten der deutschen Kommunisten gegen Faschismus und Krieg bereits weit vor und während des 2. Weltkrieges entwickelt und entfaltet. Von allen antifaschistischen Kräften waren gerade sie es, die vor 1933 warnten „Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!”. Sie hatten ja selbst politische und militärische Erfahrungen gesammelt wie z. B. während des faschistischen Interventionskrieges gegen die spanische Republik.

Die KPD war Teil der internationalen revolutionären Arbeiterbewegung in fast allen Ländern dieser Erde. Geschult und praktisch auf Widerstandsaktionen vorbereitet, waren sie die ersten und oft genug die einzigen, die sofort in die illegale Arbeit überwechselten und diesen Kampf organisiert anleiteten und führten. Sie konnten dabei mit der Unterstützung des ZKs der KPD und der Kommunistischen Internationale rechnen.

Über vergleichbare, wenn auch nur teilweise noch intakte Strukturen verfügten – meist auf regionaler Ebene – allenfalls Mitglieder und kleinere Personengruppen aus den von den Nazis erschlagenen Gewerkschaften.

Antifaschisten aus dem Umfeld der SPD sowie Einzelkämpfer aus dem bürgerlichen und kirchlichen Lager standen zunächst völlig ohne organisatorische Strukturen da. Diese Organisationen hatten durch ihren politischen Opportunismus erheblich an Glaubwürdigkeit eingebüßt und dadurch eine allgemeine Demoralisierung und Passivität erzeugt. Somit war der früh und entschieden einsetzende Widerstand der Kommunisten zunächst die einzige praktische und politisch konsequente Basis für das Bedürfnis dieser Antifaschisten aktiv zu werden. Selbst der Überzeugungskampf um einzelne ehrlich zur Zusammenarbeit bereiten Mitglieder der SPD (wie z. B. Rudolf Breitscheid) wäre ohne die Organisation und die außerordentliche politische Konsequenz und Zähigkeit der Kommunisten in diesem Umfang nicht möglich gewesen.

Der Anfang – es braucht die illegale Organisation

„Wir durften nicht kampflos all das über uns ergehen lassen” schreibt Bruno Baum in seinem Buch Widerstand in Auschwitz. Widerstand gab es also in allen von den deutschen Faschisten errichteten Lagern.

Doch was die Situation in Buchenwald von der in Auschwitz unterschied, war die Tatsache, dass die „Vernichtung durch Arbeit” einen längeren Zeitraum umfasste und – so brutal es auch immer klingen mag – dauerhaft organisierten und politisch stabilen Widerstand überhaupt erst ermöglichte, während durch die Errichtung von Gaskammern Auschwitz hauptseitig zur unmittelbaren Massenvernichtungsmaschine für die Ausrottung von Juden und „slawischen Untermenschen” aus den okkupierten Ländern wurde und – mit Ausnahme der für die Rüstungsproduktion ausgewählten Häftlinge – allenfalls Wartezeiten von wenigen Tagen ermöglichte, weil die Vernichtungsmaschinerie der Gaskammern nicht Schritt halten konnte mit der Zahl der von den Faschisten zur Ermordung überstellten Menschen.

Bei der Errichtung des Konzentrationslagers Buchenwald bildeten Kommunisten den Kern der deutschen politischen Häftlinge mit der größten Erfahrung im illegalen Kampf. Sie kamen zunächst aus dem KZ Lichtenburg und Sachsenburg. Sie brachten vor allem aus Lichtenburg die notwendigen personellen und organisatorischen Voraussetzungen mit, die dem Widerstand in Buchenwald seine besondere Wirksamkeit und schließlich seine herausragende politische Bedeutung verliehen.

Ihr Denken und Handeln war von Anfang an an der Klassenfrage und der internationalen Solidarität ausgerichtet, was sie im täglichen Kleinkrieg gegen den willkürlichen Terror der SS-Lagerleitung immer wieder aufs Neue konkret bewiesen haben und wodurch – inmitten einer fast grenzenlos erscheinenden Barbarei – menschliches Verhalten gegenüber den Opfern der Nazibarbarei erst möglich wurde.

Die Situation erforderte ein ständiges Wechselverhältnis von konsequenter Härte gepaart mit größtmöglicher Flexibilität im Umgang mit der von der Hitler-Clique zugerichteten „Gefolgschaft”. Sie verstanden es immer besser, mit den demoralisierenden Folgen der täglichen Nazibarbarei auf die Häftlinge umzugehen und der Sehnsucht vieler Häftlinge, sich als menschliches Individuum gegen die unmenschlichen Nazischergen abzugrenzen und zu behaupten, einen individuellen wie kollektiven Handlungsrahmen zu verschaffen.

Doch zuerst einmal mussten Mindestvoraussetzungen für die praktische Arbeit geschaffen werden. Erste organisatorische Strukturen entstanden mit dem Eintreffen von 600 Mitgliedern der KPD ab Juli/August 1937. Unter ihnen waren erfahrene Genossen wie Albert Kuntz, Walter Stoecker und Theodor Neubauer, die bereits in Lichtenberg die illegale Organisation der Kommunisten aufgebaut und geleitet hatten. Sie waren die Begründer der illegalen Organisation, aus der dann das illegale Lagerkomitee hervorging. Alle drei kamen während des Kampfes gegen den Faschismus um – aber diejenigen, die sie organisiert und instruiert hatten, setzten ihre Arbeit mit zunehmendem Erfolg fort.

In der Folgezeit kamen weitere Mitglieder der KPD und des KJVD aus anderen Konzentrationslagern hinzu, wurden nach gründlicher Überprüfung in die sich bildenden Gruppen eingegliedert und schrittweise in die Arbeit einbezogen. In Stärker als die Wölfe beschreiben die Autoren diesen Prozess: „Die Genossen spürten wohl vom ersten Tag ihrer Einlieferung die helfende und führende Hand der Partei – das zusätzliche Stück Brot, die zugesteckte Zigarette, den wohlmeinenden Hinweis, die verdeckt ausgesprochene Warnung –, aber die Organisation blieb für sie unsichtbar, sie konnten sie vorläufig nur vermuten.” Erst wenn die absolute Zuverlässigkeit geprüft und anhand der früheren politischen Arbeit vor und nach 1933 sowie anhand der mitgebrachten Prozessunterlagen nachgewiesen war, kam es zur offiziellen Kontaktaufnahme und zur Einbeziehung in die illegale Organisation.

In dieser wohl härtesten Phase ging es zuallererst darum, die Genossen und somit die Organisation überhaupt regelrecht am Leben zu erhalten – gegen die Willkür der SS und ihrer kriminellen Handlanger auf den Kapo-Posten. An gezielten und über die konspirative Organisation hinausgehenden Widerstand war unter diesen Umständen noch nicht zu denken, allenfalls an geschickte dem Selbsterhalt der Gruppen dienende und vor allem der SS schadende Sabotageakte. Außerdem erhielten kranke und andere besonders gefährdete Genossen besonderen Schutz vor Terror und Vernichtung durch die SS.

Als weitere wichtige Grundlage musste die politische Schulung und die Diskussion bedeutender tagespolitischer Ereignisse wie z. B. der Abschluss des Nichtangriffspaktes, der Einmarsch in Österreich und die Annexion der Tschechoslowakei ermöglicht und abgesichert werden. Schließlich war die jeweilige Einschätzung der Lage in Nazideutschland wie international für die gesamte weitere Ausrichtung der Widerstandsarbeit eine grundlegende Voraussetzung.

Unter Einsatz ihres Lebens beschafften einzelne Genossen daher die gewünschten Schulungsmaterialien. Während seines Aufenthalts im Außenlager Duisburg organisierte der Genosse Ernst Hausmann über einen österreichischen Antifaschisten z. B. Lenins Schrift Materialismus und Empiriokritizismus und ließ es über einen sowjetischen Genossen ins Lager Buchenwald bringen.

Nicht weniger bedeutend war – als einzige Verbindung nach außen – das organisierte Abhören von Auslandssendern wie etwa die deutschsprachigen Sendungen von Radio Moskau, der BBC und andere. Mutige Genossen wie Reinhold Lochmann und Herbert Thiele sorgten für die technische und organisatorische Absicherung und leiteten die Informationen weiter zur Aufbereitung und weiteren Verwendung.

Auch die Entscheidung über den inneren Aufbau der illegalen Organisation musste getroffen werden. Die Notwendigkeit einer zentralisiert geführten Organisation auf Grundlage der früheren Parteibezirke war anfangs wegen der geringen Zahl erfahrener Genossen nicht realisierbar und wurde von vielen für die Anforderungen der konspirativen Arbeit als hinderlich betrachtet. Der Tod Walter Stoeckers im Frühjahr 1939 und die Entlassung Theodor Neubauers im Rahmen der „Gnadenaktion” im April 1939 erschwerten den Aufbau zusätzlich.

Der Überfall auf Polen im September 1939 löste weitere Verhaftungsaktionen unter den Gegnern des Hitlerregimes aus. Mit der Einlieferung dieser sog. „Aktionshäftlinge” kamen weitere 700 Kommunisten ins Lager – darunter zahlreiche Funktionäre der Bezirks- und Unterbezirksebene. Mit ihnen wurde die bereits erwähnte zentralisiert geführte Organisation Realität.

Diese Struktur bot für die illegale und konspirative Arbeit Vorteile und einen unter diesen brutalen Bedingungen relativ großen Schutz. Von der obersten Führungsebene bis hinunter zu den einfachen Mitgliedern musste nicht in allen Fällen eine durchgängige Verbindung hergestellt werden. Vielmehr waren persönliche Kontakte auf jeder Ebene auf bestimmte Verbindungsleute beschränkt, die wiederum nur in ihrem Bereich den Kontakt zu allen halten muss­ten. Durch diese Organisationsstruktur in Verbindung mit der allen Beteiligten bewussten Verantwortung für die Gesamtorganisation gelang es den Faschisten zwar, einzelne Kämpfer auszuschalten, der Gesamtorganisation wurden sie jedoch niemals habhaft.

Einheit durch Parteilichkeit – die Voraussetzung für den möglichen Sieg über die faschistische deutsche Bourgeoisie

Der Kampf um die Parteilichkeit für die eigene unterdrückte und verfolgte Klasse begann konkret mit der Auseinandersetzung um die sog. Funktionshäftlingen – die „Kapos”. Sie sollten als „Vertraute” der SS funktionieren, Zuträger sein und in dem von der SS abgesteckten Rahmen auch Erfüllungsgehilfen. Es waren zumeist von den Nazis als „Kriminelle” und „Asoziale” abgestempelte Menschen, die in Abhängigkeit von der Willkür der SS gehalten wurden und als „Unpolitische” durch Gewährung kleiner Privilegien leichter für Verrat und Willkür verfügbar gemacht werden sollten. Unter ihnen war eine große Zahl von Berufsverbrechern (BVer) wie z. B. Mörder und andere Schwerverbrecher – vor allem diese Personen traten durch extreme Grausamkeit hervor. Nach dem Prinzip „Teile und herrsche” sollte das Lager gespalten und besser unter Kontrolle gehalten werden.

Dazu ein Auszug aus einem Bericht, veröffentlicht im sog. Buchenwald-Report: „Die BVer und ihre Freunde waren durch Korruptionsbande eng mit der SS verfilzt. Erst als diese engen Beziehungen zwischen SS und Häftlingen dazu führten, dass die meisten korrumpierten SS-Leute gegenüber den Häftlingen nicht mehr richtig aufzutreten wagen konnten, zog die SS-Führung die Konsequenzen ...”

Der Kampf um die Neutralisierung und – wenn möglich auch die Gewinnung – der sog. “Kriminellen” war die erste Bewährungsprobe für die illegale Organisation. Dabei kamen den kämpfenden Antifaschisten zwei völlig gegensätzliche Tendenzen zu Hilfe, die sie mit Geschick und Ausdauer für sich nutzbar machen konnten. Die „Kriminellen” waren einerseits bei allen Häftlingen verhasst und überwiegend – unter diesen extremen Bedingungen – politischen Argumenten nicht gerade zugänglich. Andererseits wurde die ihnen verliehene Machtfülle zunehmend ein Problem für Teile der SS – insbesondere die BVer begannen, sich als Teil der SS-Herrenmenschen zu fühlen. Teile der Lager-SS befürchtete daher eine für sie inakzeptable Abhängigkeit von diesen Elementen.

„Der erste große Spitzel Buchenwalds, der viele hundert Menschenleben auf dem Gewissen hat, hieß Knigge (...) Bei der geringsten Kleinigkeit machte er Meldung und schnüffelte im ganzen Lager, versehen mit einem Ausweis des Lagerführers Rödl herum. (...) Eines Tages ließ der Hauptscharführer Köhler die Torwache das Radio für das Lager etwas länger als gestattet spielen. Sofort war Knigge am nächsten Morgen am Tor und machte gegen den SS-Mann eine Meldung. Ich erfuhr dies und sagte gleich beim Rasieren zum Kommandant Koch, es sei schon sehr weit gekommen, dass Häftlinge gegen SS-Leute Meldung machen dürften. Koch war an diesem Punkt sehr kitzlig; als er sich von der Richtigkeit der Meldung überzeugt hatte, befahl er, Knigge fertig zu machen. Da dies der SS nicht gelang, wurde es von den Häftlingen selbst besorgt.” (Buchenwald-Report)

Der Hass der Lagerinsassen auf diese Handlanger und die Furcht der SS vor einer möglicherweise nicht mehr kontrollierbaren BVer-Clique traf sich in einem scheinbar gemeinsamen Punkt: dem Wunsch nach „Berechenbarkeit” solcher Funktionsträger. Es war eben diese Ambivalenz, die von politisch bewusst handelnden Personen genutzt werden konnte.

Bei allen Entscheidungen und Aktionen wurde jeder mit der Frage konfrontiert: Auf welcher Seite stehst Du, wem nützt Du und wem schadest Du!

Wer sich als Teil der von den Nazis unterdrückten Arbeiterbewegung sah, konnte die Maßlosigkeit der SS einschränken, gefährdete Häftlinge dem unmittelbaren Zugriff entziehen, die Ausgabe der Mindestrationen sicherstellen und im Umgang mit der SS-Lagerverwaltung erhaltene Informationen an die illegale Organisation weitergeben. Und der zunächst scheinbar schrankenlose Terror stieß mit dem Anwachsen der illegalen Organisation zunehmend an sehr bewegliche, aber auch sehr beharrliche Grenzen.

Jean-Baptist Feilen, Kapo in der Lagerwäscherei, beschreibt dies in seinen Erfahrungen: „Als Wäschereileiter war Scharführer Kindervater eingesetzt worden (...) Die illegale Parteileitung widmete dem neuen Arbeitskommando wegen seiner Bedeutung für die Gesundheit der Häftlinge große Beachtung. Der Genosse Hövel wurde beauftragt, seinen Einfluss als Kapo der Häftlingsbekleidungskammer geltend zu machen, um mich in die Funktion eines Kapos für die Wäscherei zu lancieren. Das gelang ihm auch. Scharführer Kindervater hatte sich allerdings einen Berufsverbrecher als Kapo mitgebracht. Da er den politischen Häftlingen misstraute, hoffte er, dass sich der ‚grüne‘ Kapo als politischer Wachhund und Denunziant betätigen würde. So gab es zwei Kapos in der Wäscherei. Aber nach nicht einmal drei Wochen wurde der Kriminelle vom Lagerführer abgelöst, bestraft und in das Kommando Steinbruch versetzt. Er hatte schon in den ersten Tagen Arbeitsstellen im Kommando Wäscherei an Häftlinge gegen Bezahlung einer Geldsumme verkauft. Das war selbst der SS zu viel.”

Nicht alle „Kriminellen” waren einer politischen Überzeugungsarbeit unzugänglich, die Mehrzahl aber musste gewaltsam aus ihren Funktionen verdrängt werden. Zumeist genügte es, solche Kapos dem Misstrauen der SS zu überantworten. Sie sorgte mit der gleichen Brutalität, mit der sie diese Hiwis herangezogen hatte, auch für ihre Liquidierung.

In diesem Kampf gab es immer wieder Rückschläge. Im Oktober 1941 kam es zur überraschenden Absetzung des damaligen kommunistischen Lagerältesten und zur Verfolgung und Ermordung zahlreicher „roter Kapos” wie dem Kapo des Krankenbaus Walter Krämer und Karl Peix. Sie wurden unter einem nichtigen Vorwand verhaftet, gefesselt, aus dem Lager verschleppt und im Außenlager Goslar ermordet. Die „Zusammenarbeit” der BVer mit bestimmten SSlern ermöglichte ihre vorübergehende Rückkehr in solche Funktionen.

Die Genossen Albert Kuntz, Walter Krämer, Karl Peix, Rudi Arndt, Rudolf Opitz und viele andere deutsche und ausländische Kommunisten schützten die Organisation um den Preis ihres Lebens. Sie blieben trotz schwerer Folter verschwiegen und wurden dafür bestialisch ermordet.

Dieser Kampf dauerte immerhin bis in den Herbst des Jahres 1942. Dabei konnte die wegen ausufernder Korruption erzwungene Ablösung des bisherigen Lagerkommandanten Koch ausgenutzt werden. Sein Nachfolger Pister wollte den im übrigen von der SS selbst erzeugten „Sumpf der Korruption” beseitigen. Da sich die „roten Kapos” in dieser Hinsicht nichts hatten zu Schulde kommen lassen, war der „Moralist” Pister bereit, sie wieder in Funktionsstellen aufzunehmen.

Es war nicht zuletzt diese Erfahrung der politischen und menschlichen Zuverlässigkeit, die den Zusammenschluss mit Vertretern anderer politischer Strömungen in der Arbeiterbewegung ermöglichte. Außerdem begannen eine Reihe bewährter Genossen wie Otto Sepke und Otto Dambacher, besonders mit jenen kriminellen Häftlingen verstärkt zu arbeiten, die – eigentlich Arbeiter – durch widrige Umstände zu Kriminellen abgestempelt worden waren. Es entstand eine Gruppe in den Wohnblocks der BVer, die in Zusammenarbeit mit dem Lagerkomitee jeden Versuch neuerlicher Provokationen gegen die politischen Häftlinge gleich im Anfangsstadium erkennen und erfolgreich verhindern konnte.

Der überwiegend erfolgreiche Kampf gegen die BVer und ihre unheilvolle Allianz mit der Lagerleitung markierte den gelungenen Aufbau des illegalen Lagerkomitees und die organisierte Herausbildung des Widerstandes unter den konspirativen Regeln des Lagerlebens.

Ein weiteres Ergebnis des Kampfes war die fast durchgängige Besetzung von Schlüsselpositionen im Verwaltungs-, Gesundheits- und im technischen Bereich mit politisch zuverlässigen Kameraden und Genossen. Zwar konnten Macht, Willkür und Brutalität der Lager-SS nicht außer Kraft gesetzt werden. Aber frühzeitiges Erkennen gefährlicher Entwicklungen und geschickter Ausnutzen der Bequemlichkeit, der widerstrebenden Interessen und auch der Feigheit der SS-Lagerverwaltung halfen, die Situation für alle zu verbessern und zu entspannen. Diese Entwicklung gab besonders den kämpfenden Antifaschisten die Gewissheit, dass der deutsche Faschismus als reaktionärste Speerspitze des imperialistischen Systems besiegt werden konnte.

Internationalismus – die Niederlage des deutschen Faschismus als Voraussetzung des Kampfes gegen das imperialistische Weltsystem

Als 1939 die deutschen Faschisten den imperialistischen Weltkrieg begannen, wurde das von ihnen angekündigte Vernichtungsprogramm gegen die anderen Völker brutale und alltägliche Realität in Buchenwald. Die noch überwiegend deutsche illegale Organisation hatte einen unter schwierigsten Bedingungen erfolgreichen Kampf um die Köpfe geführt. Nun wurde sie mit der Frage konfrontiert, wie sie als „Abteilung” der internationalen revolutionären Arbeiterbewegung mit den Auswirkungen der faschistischen Mordbrennerei auf Franzosen, Tschechen, Polen und die verschiedenen Völker der Sowjetunion fertig werden sollte.

Hier bewährte sich zuerst die Tatsache, dass politische Schulung von Anfang als eine der wichtigen Grundlagen des antifaschistischen Kampfes gesehen und unter großem Risiko organisiert worden war. So konnte – selbst bei nationalistisch eingestellten bürgerlichen Häftlingen – der Hass auf alles „Deutsche” schließlich gegen die Faschisten gelenkt werden. Und den deutschen Antifaschisten wurde sehr anschaulich klar gemacht, was nicht nur auf sie zukommen würde, wenn der Kampf für den Internationalismus nicht konsequent geführt würde.

In Stärker als die Wölfe wird die auch hier herausragende Position der Kommunisten wie folgt beschrieben: „Die Partei erklärte, am Ende des Krieges würde sich eine nie gekannte Welle es Hasses gegen Deutschland erheben. Die hier im Lager anwesenden ausländischen Arbeiter werden sich gegen diese Welle als Wellenbrecher stemmen, wenn wir das richtige Verhältnis zu ihnen schaffen. Sie werden mit auf uns herumtrampeln, wenn sie nicht durch unser Verhalten überzeugt werden können, deutsch und deutsch ist nicht das Gleiche. Trotz schärfsten Hitlerterrors halten die Antifaschisten die Fahne der internationalen Solidarität hoch.”

Dabei kam den deutschen Kommunisten natürlich die Haltung aller Genossen der verschiedenen überfallenen Nationen – eben selbst Teil der internationalen revolutionären Bewegung zu sein – zu Hilfe. Trotzdem mussten zunächst die Sprachbarriere und das allgemeine Misstrauen überwunden und die Notwendigkeit der im bisherigen Kampf entstandenen Organisation samt ihrer eisernen Regeln erklärt werden.

Außerdem waren die nichtdeutschen Gruppen politisch ebenso wenig einheitlich wie die deutsche Gruppe selbst. Die Spannbreite reichte von Kommunisten über Radikalsozialisten bis hin zu französischen Gaullisten und katholischen Aktivisten aus Polen. Ebenso musste die politische Zuverlässigkeit überprüft werden. Eine sichere Grundlage dafür ergab sich anfangs vor allem aus früheren politischen Kontakten und organisatorischen Zusammenhängen – insbesondere aus dem gemeinsamen Kampf der Interbrigadisten und den Aktivitäten der ersten deutschen Emigranten.

Die praktische Seite begann damit, dass in der SS-Kantine und im Lebensmittelmagazin beschäftigte politische Häftlinge unter Lebensgefahr Esswaren stahlen und sie dann verteilten. Besonders dringend war diese Solidarität gegenüber den polnischen, sowjetischen und anderen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges aus dem Osten verschleppten Häftlingen.

Jean-Baptist Feilen, Kapo in der Lagerwäscherei, schrieb dazu 1996 in der Publikation Die Glocke vom Ettersberg Folgendes: „Ein für die Betreuung der jugoslawischen Häftlinge verantwortlicher Kamerad machte mich darauf aufmerksam, dass im Steinbruchkommando einige junge Tbc-kranke Jugoslawen arbeiteten, die mit Sicherheit sterben müßten, wenn ihnen nicht sofort geholfen würde. Für ein solches ‚Verbrechen‘, ich hatte vor einiger Zeit fünf kranke und anderweitig gefährdete Kameraden ohne Erlaubnis des SS-Arbeitsdienstführers ins Kommando genommen, war ich mit fünfzehn Stockhieben bestraft worden (...) Trotz der fünfzehn Stockhiebe umgingen wir, nicht zuletzt durch verschiedene Manipulationen und mit Hilfe anderer Genossen, den vorgeschriebenen Weg und brachten die sieben Jugoslawen in unser Kommando. Es waren junge Menschen, die aber körperlich so geschwächt waren, dass sie nicht in der Lage waren, die Arbeit zu leisten. Ein Teil des Kollektivs der Wäscherei übernahm die Verpflichtung, für diese Kameraden mitzuarbeiten und aufzupassen, das sie bei den SS-Leuten nicht wegen ,Faulenzerei’ und schlechter Arbeit auffielen. Nach etwa einem halben Jahr hatten sich die sieben Jugoslawen gut erholt. Sie erhielten täglich zweimal zusätzliches Essen, wodurch sie im Verlauf der Zeit einigermaßen gut zu Kräften kamen. Das zusätzliche Essen bekamen wir durch die Hilfsbereitschaft der im Kommando Häftlingsküche arbeitenden Genossen.”

Der Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion ließ die Zahl der Häftlinge schließlich sprunghaft ansteigen. Die nach Buchenwald überstellten Soldaten der Roten Armee – insbesondere die als „Politkommissare” verdächtigten Personen – wurden ganz besonders brutal behandelt. Es bedarf nicht allzu viel Phantasie sich vorzustellen, wie wichtig vorstehend beschriebenes Verhalten für den Überlebens- und weiteren Kampfeswillen dieser Genossen war. Insbesondere, weil zu diesem Zeitpunkt das gesamte Lager mit nur wenigen Ausnahmen diese Form der Solidarität mit dem Eintreffen der ersten Transporte praktizierte.

Durch die Vorarbeit der politischen Häftlinge war dieser Gedanke verankert worden und brach beim Anblick der elenden ausgehungerten Gestalten „spontan” durch, obwohl das Verlassen der Wohnblocks von der SS unter harte Strafandrohungen gestellt worden war. Die SS beantwortete diese Solidaritätsaktion auf ihre Weise. Die verantwortlichen Blockältesten – die deutschen Kommunisten Kurt Leonhardt, Josef Schuhbauer und Kurt Wabbel – wurden am folgenden Tag vor angetretenem Lager ausgepeitscht und in die Strafkompanie gesteckt. Dessen Kapos waren berüchtigte Totschläger. Ziel der SS war es, die drei Genossen über die Postenkette zu jagen, was ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Aber der Häftlingskrankenbau schickte illegal Sanitäter zur Behandlung der Wunden und den Kapos der Strafkompanie wurde nachdrücklich klar gemacht, dass die drei unter dem besonderen Schutz des Lagers standen. Nach einiger Zeit konnten sie dann aus dem Kommando Steinbruch herausgeholt werden.

Lagerkommandant Koch ließ für einen Tag allen Häftlingen die eh schon schmalen Rationen vollständig streichen. Der Versuch, die verschiedenen Häftlingsgruppen durch Hunger zu spalten, scheiterte jedoch. Die Mehrzahl der Häftlinge hungerte mit stolzer Verachtung und nahm die Strafe der SS wie eine hohe Auszeichnung. Die Solidarität blieb die gleiche, als einige Monate später Frauen aus der Sowjetunion für die Zwangsarbeit in der anlaufenden Rüstungsproduktion eingeliefert wurden.

Im Lager längst zur „nationalen Minderheit” geworden, waren es gerade die deutschen Genossen, die die Verbindungen unter den verschiedenen nationalen Gruppen herstellen halfen und durch ihre selbstlosen Taten den Beweis führten, dass die Weltanschauung des Sozialismus der Barbarei eines demagogischen „Nationalsozialismus” in allen Bereichen absolut überlegen war.

Am Ende dieses Abschnitts entstand neben dem internationalen illegalen Lagerkomitee die illegale Militärorganisation als materielle Grundlage für die geplante Selbstbefreiung. Als die III. US-Armee am 13. April 2 Tage nach der Selbstbefreiung Buchenwalds im Lager eintraf, begrüßte ein amerikanischer Leutnant die zweifach Befreiten mit den Worten: „Ich begrüße Euch, beglückwünsche Euch zu Eurer Befreiung. Ihr habt mit Eurer Leistung unseren Kampf unterstützt und bildet einen starken Stützpunkt unserer gemeinsamen Sache ...” Damit bestätigte er aus seiner Sicht und mit seinen Worten das Ergebnis eines jahrelangen zähen und verlustreichen Kampfes zur Herstellung der internationalen Einheitsfront im Lager Buchenwald. Hier war – in einem begrenzten Rahmen, aber mit unübersehbarem Erfolg – eine nationale Grenzen überschreitende Einheit geschmiedet und erreicht worden.

Resümée – Ende des deutschen Faschismus und Beginn des Kampfes für den endgültigen Sieg des Sozialismus

Schaut man an einem sonnigen Tag den Ettersberg hinab auf die Anlage der Gedenkstätte, so sieht man dort drei große als Mahnmal hergerichtete Trichter – von den faschistischen Barbaren selbst angelegt, in denen sie die Asche der von ihnen zu Zehntausenden ermordeten Kämpfer und Opfer deponierten. Das Wissen um den entschlossenen und mörderischen Kampf der Häftlinge für ihre Befreiung und der Anblick dieser Massengräber erzeugt wahrhaft unbeschreibliche Gefühle.

Von 1937 bis 1945 – acht Jahre lang kämpften in diesem Lager Menschen aller Nationalitäten nicht nur ums Überleben, sondern vor allem für die Voraussetzungen einer besseren Zukunft. Einer Zukunft, die vergleichbare Entwicklungen im Keim ersticken sollte. Sie dachten und hofften über die Grenzen ihrer eigenen Existenz hinaus – also gerade auch an uns. Sie hinterließen neben ihren großmütigen Taten ein politisches Vermächtnis in Form des „Buchenwaldschwures”. Sie schufen sich eine eigene Kultur, feierten im Geheimen den 1. Mai und den Jahrestag der Sozialistischen Oktoberrevolution und gaben illegale Zeitungen in verschiedenen Sprachen heraus.

Parteilichkeit, Solidarität und Internationalismus – die Schaffung dieser Grundlagen und ihre beharrliche und konsequente Umsetzung war letztlich das „Geheimnis” der herausragenden Widerstandstätigkeit im KZ Buchenwald. Die umfassende und konkrete Verwirklichung der Einheitsfront (Gründung eines illegalen Volksfrontkomitees im Juli 1944) mit dem Vorsitzenden Hermann Brill (SPD) und den Mitgliedern Werner Hilpert (Zentrumspartei), Ernst Thape (SPD) und Walter Wolf (KPD).

Und die straffe Organisierung des gesamten Lagers, der aktiven Sabotage der Rüstungsproduktion und am Ende die verschiedenen über die Grenzen des Lagers hinausweisenden politischen Erklärungen.

Im Widerstandskampf fanden Kräfte zusammen, deren Widerspruch zum Faschismus von der Kritik an Teilaspekten der Rassen-, Kirchen- und Militärpolitik bis hin zu denen reichte, die den Faschismus insgesamt in Frage stellten ihn nicht nur als „schlechte”, unmenschliche und unmoralische Politik betrachteten, sondern als Herrschaftssystem der reaktionärsten Vertreter des Monopolkapitals. Und die aus diesem Kampf die Einsicht mit nach Hause nahmen, dass eine bloße Rückkehr in die alten vorfaschistischen Zeiten nicht mehr genügen würde. In der Volksfrontbewegung leuchtete das Ziel eines neuen demokratischen Systems auf, das sich zuverlässig gegen die Restauration der alten Besitz- und Machtverhältnisse absichern konnte – der Aufbau des Sozialismus.

Zu ihren unmittelbaren Leistungen gehörte die Verbindung von Humanismus und Klassenstandpunkt, die aus allen menschlichen Regungen mehr machte als nur eine Geste des Mitgefühls. Es war die antifaschistisch-demokratische Umwälzung und der Aufbau der DDR selbst, welche ein umso grelleres Licht auf die politische Restauration in der Bundesrepublik Deutschland warfen. Hier Enteignung der Kriegsverbrecher und Hitlerförderer, Landreform und Verbot aller faschistischen Aktivitäten. Dort Rückkehr der Kriegsverbrecher, Rehabilitierung der Finanzoli­garchie, neuerliche Verfolgung von Antifaschisten und Leugnung des Zusammenhangs von Kapitalismus, Reaktion und Faschismus.

Sie waren unter den schwierigen Bedingungen der Niederlage von 1933 zu einem opferreichen Kampf übergegangen, der auch seinen Niederschlag in den nach 1945 beginnenden Befreiungskämpfen aller vom imperialistischen System unterdrückten Völkern fand.

Karlchen –
Fraktion Ausrichtung Kommunismus

Quellen:

– Bruno Baum, Widerstand in Auschwitz, Kongress-Verlag Berlin, 2. Auflage 1961.

– Carlebach/Schmidt/Schneider, Buchenwald – ein Konzentrationslager, Pahl-Rugenstein-Verlag Bonn 2000.

– Günter Kühn/Wolfgang Weber, Stärker als die Wölfe, Ein Bericht über die illegale militärische Organisation im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und den bewaffneten Aufstand, Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1976.

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Eines der drei „Ringgräber” – in diesen Trichtern deponierte die SS die Asche der von ihr Ermordeten.

Eines der drei „Ringgräber” – in diesen Trichtern deponierte die SS die Asche der von ihr Ermordeten.

Dr. Theodor Neubauer Reichstagsabgeordneter der KPD. 1933 verhaftet, Zuchthaus Berlin-Plötzensee, dann KZ Papenburg, Lichtenburg und ab 1937 Buchenwald. Aufgrund einer Gnadenaktion Anfang Mai 1939 entlassen. Aufbau einer illegalen Bezirksleitung in Thüringen. Am 14. 7. 1944 erneut verhaftet und am 5. 2. 45 ermordet.

Dr. Theodor Neubauer Reichstagsabgeordneter der KPD. 1933 verhaftet, Zuchthaus Berlin-Plötzensee, dann KZ Papenburg, Lichtenburg und ab 1937 Buchenwald. Aufgrund einer Gnadenaktion Anfang Mai 1939 entlassen. Aufbau einer illegalen Bezirksleitung in Thüringen. Am 14. 7. 1944 erneut verhaftet und am 5. 2. 45 ermordet.

Albert Kuntz Mitglied des ZKs der KPD und Abgeordneter der KPD im Preußischen Landtag. 1933 verhaftet, über KZ Lichtenburg nach Buchenwald. Neben Neubauer und Stoecker treibende Kraft für die politische Schulung in Buchenwald. Ab 1943 Kapo im Außenkommando „Dora”, ab 1945 im KZ Mittelbau Dora, wo er dann im Arrestbau ermordet wurde.

Albert Kuntz Mitglied des ZKs der KPD und Abgeordneter der KPD im Preußischen Landtag. 1933 verhaftet, über KZ Lichtenburg nach Buchenwald. Neben Neubauer und Stoecker treibende Kraft für die politische Schulung in Buchenwald. Ab 1943 Kapo im Außenkommando „Dora”, ab 1945 im KZ Mittelbau Dora, wo er dann im Arrestbau ermordet wurde.

Walter Stoecker Reichstagsabgeordneter der KPD. 1933 verhaftet, dann KZ Sonnenburg und Lichtenburg – in beiden Lagern Mitglied der illegalen Lagerleitung. Ab 1937 KZ Buchenwald – Kommando Fliesenleger.

Walter Stoecker Reichstagsabgeordneter der KPD. 1933 verhaftet, dann KZ Sonnenburg und Lichtenburg – in beiden Lagern Mitglied der illegalen Lagerleitung. Ab 1937 KZ Buchenwald – Kommando Fliesenleger.

Ernst Hausmann

Ernst Hausmann

Reinhold Lochmann Beschäftigt in der DAW-Elektrikerwerkstatt. Ende 1942 illegaler Bau einer „Audiobrücke” zum Abhören von Auslandssendern.

Reinhold Lochmann Beschäftigt in der DAW-Elektrikerwerkstatt. Ende 1942 illegaler Bau einer „Audiobrücke” zum Abhören von Auslandssendern.

Herbert Thiele Ab 1933 in Gefängnishaft, ab 1937 im KZ Buchenwald. Als Elektriker technischer Initiator für das Abhören deutscher Auslandssender. Entscheidend beteiligt an der Ausrüstung der illegalen Militärorganisation mit Waffen aus den Gustloff-Werken.

Herbert Thiele Ab 1933 in Gefängnishaft, ab 1937 im KZ Buchenwald. Als Elektriker technischer Initiator für das Abhören deutscher Auslandssender. Entscheidend beteiligt an der Ausrüstung der illegalen Militärorganisation mit Waffen aus den Gustloff-Werken.

Jean-Baptist Feilen 1937 vom KZ Lichtenburg nach Buchenwald verlegt.

Jean-Baptist Feilen 1937 vom KZ Lichtenburg nach Buchenwald verlegt.

Rudi Arndt Mitglied des ZK des KJVD. 1933 3 Jahre Zuchthaus, dann KZ Sachsenhausen und Dachau. 1938 Häftling im KZ Buchenwald, dort am 3.5.1940 im Steinbruch von der S ermordet.

Rudi Arndt Mitglied des ZK des KJVD. 1933 3 Jahre Zuchthaus, dann KZ Sachsenhausen und Dachau. 1938 Häftling im KZ Buchenwald, dort am 3.5.1940 im Steinbruch von der S ermordet.

Walter Krämer Abschnittskommandant der „Roten Ruhrarmee” die 1923 den Kapp-Putsch niederschlug. Mitarbeiter von Ernst Thälmann und Abgeordneter des Preußischen Landtages. 1933 verhaftet, 3 Jahre Gefängnis, dann vom KZ Lichtenburg nach Buchenwald überstellt. Ab 1938 „plazierter” Pfleger im Häftlingskrankenbau. Im November 1941 im Außenlager Goslar ermordet.

Walter Krämer Abschnittskommandant der „Roten Ruhrarmee” die 1923 den Kapp-Putsch niederschlug. Mitarbeiter von Ernst Thälmann und Abgeordneter des Preußischen Landtages. 1933 verhaftet, 3 Jahre Gefängnis, dann vom KZ Lichtenburg nach Buchenwald überstellt. Ab 1938 „plazierter” Pfleger im Häftlingskrankenbau. Im November 1941 im Außenlager Goslar ermordet.

Otto Sepke

Otto Sepke

Otto Dambacher

Otto Dambacher

Kurt Leonhardt

Kurt Leonhardt

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung! Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung! Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel!

Niemand wird vergessen

Niemand wird vergessen