Solidarität
Wenn das Leben in deutschen Asylunterkünften nicht mehr zum Aushalten ist und man sich deshalb selbst umbringen will, dann ist der Tag gekommen, dieses schlechte Leben mehr zu fürchten als den Tod.
Sie haben nichts mehr zu verlieren, die Asylsuchenden in den Flüchtlingslagern. Deshalb haben sich immer mehr von ihnen organisiert und beschlossen, nun zu kämpfen. Es nicht mehr hinzunehmen, dass Essen willkürlich von Oben bestimmt wird. Statt minderwertiger Lebensmittelpakete wollen sie sich selber versorgen.
Sie haben wochenlang auf öffentlichen Plätzen campiert und gehungert, um die Öffentlichkeit auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Ihre Verfahren dauern viel zu lange, sie wollen als Flüchtlinge anerkannt werden.
Als Asylbewerber werden ihnen die grundlegendsten Rechte vorenthalten. Sie müssen ständig Angst haben, dass sie abgeschoben werden. Das bedeutet Krieg, das bedeutet Folter oder sogar Tod. Sie haben Angst, von Faschisten überfallen zu werden. Diese Angst macht krank. „Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit“, heißt es im Grundgesetz Artikel 2. Jeder – außer den Flüchtlingen? „Niemand darf wegen … seiner Abstammung, … seiner Heimat und Herkunft, … benachteiligt … werden“, heißt es im Artikel 3. Niemand – aber die Asylsuchenden doch? „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich“, heißt es im Artikel 3. Sind Flüchtlinge keine Menschen? Sie wollen sich Arbeit suchen, wie jeder Arbeiter auch. Sie wollen wenigstens die Freiheiten, die jeder sonst hier im Land hat, ohne „Residenzpflicht“, ohne strikte Kontrolle, nicht in Lagern hinter Stacheldraht und Gittern, bewacht wie Verbrecher.
Es muss damit Schluss sein, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wird.
Sie haben lange Märsche in Kauf genommen, um zu den Regierenden zu gehen und sie mit ihren Forderungen zu konfrontieren. Im September 2012 sind sie von Würzburg nach Berlin marschiert und im August 2013 von Würzburg und Bayreuth nach München.
Sie haben mit sich reden lassen, haben Versprechungen geglaubt und haben ihre Aktionen abgebrochen. Und als sie das freiwillig nicht mehr gemacht haben, wurden sie in München am frühen Morgen überfallen und abgeführt, weil man „um ihr Wohlergehen besorgt“ war.
Die Berichterstattung „unserer freien Presse“ ist erbärmlich. Meistens werden ihre Aktionen totgeschwiegen oder völlig entstellt berichtet. Dazu werden menschenverachtende Kommentare veröffentlicht, strotzend vor Rassismus und haltlosen Diffamierungen. Damit sich ja niemand traut, Partei für die Asylbewerber zu ergreifen.
Bis jetzt hat sich nichts geändert!
Jetzt lassen sie sich nicht mehr mit Versprechungen und Besänftigungen heimschicken.
Jetzt haben sie ihr Schicksal selbst in die Hand genommen.
Jetzt ist unsere Solidarität gefragt.
Wenn es in Eurer Stadt Demonstrationen, Camps, Infostände gibt, dann unterstützt die Flüchtlinge mit Solidaritätsbesuchen und Geld- und Sachspenden.
Die kämpfenden Asylbewerber verlieren während der Aktionen ihre Lebensmittelzuteilungen. Bitte spendet auf die unten aufgeführten Konten.
Demonstration am 19.10. 2013 in Rostock, Saarplatz.
Dort soll ein starkes Zeichen der Solidarität mit allen Geflüchteten gesendet werden und gegen die unhaltbaren rassistischen Zustände, denen Refugees in Deutschland ausgesetzt sind, demonstriert werden.
Name: Streitberger Refugee-Congress
Institut: Sparkasse Regensburg
Konto-Nr.: 26479584, BLZ: 750 500 00
IBAN: DE 417505 00 00 00 2647 9584, BIC: BYLADEM 1 RBG
Spendenkonto / Verwendungszweck: Protestmarsch Munich
Name: Refugees Strike Berlin
Institut: Bank für Sozialwirtschaft
Konto-Nr.: 3039606
BLZ: 100 205 00
„Vereinigen, abwehren und kämpfen. Dann erreicht ihr euer Recht“